Sat1 "Feuerwehreinsatz" 

 

In jungen Jahren feierte Monika Tegtmeier ihr Kamera-Debüt bei einem kleinen Auftritt in der Sat1-Sendung "Feuerwehreinsatz".  Am Ende der Sendung stellt sie Rauchmelder als Maßnahme zur Brandfrüherkennung vor.



 

NDR-Dokumentation "Allein unter Männern"

Sendetermin: Freitag, 16.12.2016, 00:00 - 00:45 Uhr

Quelle: http://www.ndr.de/fernsehen/epg/import/Allein-unter-Maennern,sendung596794.html

 

 

In aufwändig recherchierten und hochwertig gefilmten Dokumentationen präsentiert "Ein Foto erzählt Geschichte" die Story hinter berühmten und zeittypischen Fotos, die ein Schlaglicht auf ein einschneidendes Ereignis werfen oder Momente der norddeutschen Geschichte erhellen. Fotos, hinter denen sich ein Schicksal oder ein Geschehen verbirgt, das bis heute Spuren hinterlassen hat. Diese Spuren legen die Filme frei.

"Allein unter Männern" rekonstruiert in detektivischer Weise die Geschichte, die hinter drei Fotos steht. Sie zeigen drei Frauen, die Pionierinnen in einer Männerdomäne waren: auf See, bei der Polizei, bei der Berufsfeuerwehr. Und das in heute fremd anmutenden Zeiten. Bis 1977 durften Frauen ohne die Erlaubnis ihres Mannes keinen Beruf ergreifen. Der Film erzählt, was sie erlebten und wie sie sich allein unter Männern durchsetzten.

(...) 1988. Monika Tegtmeier arbeitete seit drei Jahren bei der Feuerwehr Remscheid. Seit ein paar Monaten war die junge Frau aus dem Oldenburger Land Oberbrandinspektorin und stand einem Team von 25 Männern vor. Eines Morgens standen "Bild"-Zeitungsreporter auf dem Hof der Wache. Sie wollten ein Foto machen. Am nächsten Tag erschien ein großer Artikel. Erst da erfuhr Monika Tegtmeier: Sie war die erste Berufsfeuerwehrfrau der Bundesrepublik. Auf einmal begriff sie: "Es war schon so die Verantwortung für alle Frauen." Würde sie scheitern, hätte es geheißen, Frauen hätten bei der Feuerwehr nichts zu verlieren. So wurde der 8. Dezember 1988 zu ihrer härtesten Bewährungsprobe. Ein amerikanischer Militärjet stürzte mitten in Remscheid ab und verwüstete einen ganzen Straßenzug. Sie war bei dem Unglück in der technischen Einsatzleitung, vier lange Tage Dauereinsatz.

 

Der Film erzählt die Geschichte von sehr unterschiedlichen Frauen, die zu sehr unterschiedlichen Zeiten sehr ungewöhnliche Schritte wagten. Der Film porträtiert die drei Frauen, beleuchtet die jeweiligen Zeithorizonte über Werbeclips und Archivaufnahmen und lässt Zeitzeugen wie den damaligen Polizeireporter und späteren "Stern"-Chefredakteur Thomas Osterkorn zu Wort kommen.

 

Produktionsleiter/in: Daniel Buresch

Redaktionsleiter/in: Eric Fiedler

Redaktion: Marc Brasse

Autor/in: Frank Zintner

Regie: Frank Zintner

 


Bericht aus der Nordwest-Zeitung Oldenburg

8. Dezember 1997

Von Horst Lachmann

 

Sandkrugerin wieder Vorreiterin

 

Erste Feuerwehrfrau Deutschlands jetzt als erste Brandsach-verständige der IHK bestellt. Monika Tegtmeier hat zwar den Job als Feuerwehrfrau zugunsten ihrer Familie an den Nagel gehängt. Ihr Fachwissen ist aber weiterhin gefragt.

 

Den Schutzhelm, den sie in den vergangenen zwölf Jahren bei so vielen schweren und auch leichteren Lösch, Hilfs und Katastropheneinsätzen in Solingen, Münster, Mühlheim/ Ruhr und schließlich in Remscheid tragen musste, hat Monika Tegtmeier jetzt erst einmal, ebenso wie die blaue Feuerwehruniform, an den berühmten Nagel gehängt. Als sie im Jahre 1985 den FeuerwehrBeruf von der Pike auf erlernte, war sie die erste Feuerwehrfrau Deutschlands.

Rückblickend stellte die 36jährige Ehefrau und Mutter von zwei kleinen Mädchen voller Stolz fest, daß dieser stressige, strapaziöse und verantwortungsvolle Beruf, in dem sie bis zur Brandoberinspektorin aufstieg, genau das war, was sie sich wünschte. "In jeder Hinsicht", so die gebürtige Sandkrugerin Monika Tegtmeier, geborene Pieper, die jetzt in ihren Geburts- und Heimatort zurückgekehrt ist und sich erst einmal der Familie widmen will. Der Bau eines Einfamilienhäuschens ist bereits im Gange, und die Bauingenieurin wird sich auch künftig auf ihrem Fachgebiet beschäftigen.

 

In diesen Tagen ist sie zur "öffentlich bestellten und vereidigten Sachverständigen für den vorbeugenden Brandschutz" (sprich: Gutachterin) für den Bereich der Industrie- und Handelskammer (IHK) Oldenburg vereidigt worden. Und auch diesmal ist sie die erste Sachverständige dieser Art, die von der Kammer bestellt wurde. Die Sandkruger Gutachterin arbeitet vorwiegend mit Architekten, prüft Brandschutzkonzepte, meistens in der gewerblichen Wirtschaft, und sie erstellt Gutachten. Das erfordert Arbeit und Erfahrung zugleich.

Und gerade diese Erfahrung bringt die Feuerwehrfrau Monika Tegtmeier mit. Bei der Berufsfeuerwehr in Remscheid fungierte sie viele Jahre als Einsatzleiterin. Da musste eine Frau schon zeigen, dass sie ihr Fach total beherrscht. Ihre Einsatzmannschaft war immerhin 35 Mann stark. Die Betonung liegt im wahrsten Sinne des Wortes auf "Mann", denn sie war in der 120 Mitglieder starken Berufsfeuerwehr Remscheid das einzige weibliche Mitglied und in Deutschland die einzige "frauliche" Einsatzleiterin.

 

 

"Diese Arbeit machte riesigen Spaß und die Kameradschaft war so hervorragend, dass es eigentlich nie zu ernstlichen Meinungsverschiedenheiten kam. Beim Brand, Hilfs, und Katastropheneinsatz muss man einfach wissen, an welche Stelle jeder Mann gehört", erzählt die 36jährige.


Bericht aus Bergische Morgenpost/Stadtpost

30. August 2006

Von Henning Röser

 

Feuerwehrfrau – es gab sie doch …

 

Und es gab sie doch einmal – eine Frau bei der Remscheider Berufsfeuerwehr. Nach dem Bericht der BM über die geschlossene Männergesellschaft bei der Berufsfeuerwehr meldete sich deren Chef Guido Eul-Jordan in der Redaktion.

Der Artikel über den geringen Frauenanteil auf städtischen Führungsebenen hatte auf den Fluren der Hauptwache "Auf dem Knapp" für Protest gesorgt: Hier gab es doch sehr wohl mal eine Frau.

 

Stimmt: Monika Tegtmeier hieß sie, war in den frühen 90er Jahren als studierte Bauingenieurin aus Oldenburg nach Remscheid gezogen, um in den gehobenen Dienst der Feuerwehr einzusteigen.

Sie begann ihre Ausbildung als Brandinspektorin, war später Einsatzleiterin. Das Arbeitsamt hatte die damals 25-jährige nach Remscheid vermittelt. Den Eignungstest – auch auf der Drehleiter – bestand Monika Pieper (so hieß sie da noch) problemlos. Als Volleyballerin und Turnerin mit Erfahrung auch im Wasserballett brachte sie die nötige Fitness mit.

Ausgeschieden aus der Feuerwehr ist sie dann offiziell im Jahr 2000. Da war Monika Tegtmeier aber schon lange nicht mehr "Auf dem Knapp" gesehen worden. Erziehungsurlaub für zwei Kinder beendeten ihre aktive Feuerwehrkarriere. Seitdem, so Eul-Jordan, gibt es immer wieder Bewerberinnen für den Feuerwehrdienst, die aber entweder die körperlich harten Eignungstests nicht durchstehen oder "einfach nicht so gut sind wie die männlichen Mitbewerber". Auch bei der Feuerwehr zähle am Ende eben nur die Qualifikation.

 

 

Nur jeder zehnte Bewerber ist derzeit weiblich. Was, so sagt Eul-Jordan, auch daran liege, dass eine Bewerbung bei der Feuerwehr eine abgeschlossene handwerkliche Lehre voraussetze. "Man geht nicht von der Schule zur Feuerwehr. "Separate Duschen, Umkleideräume, Toiletten – die Infrastruktur für Frauen ist bei der Feuerwehr weiterhin vorhanden. Für die Nachtdienste hatte Monika Tegtmeier einen separaten Schlafraum.